Projekt «Umweltstern»

Die Umweltallianz der vier grossen Organisationen Greenpeace, Pro Natura, VCS und WWF erstellt jährlich ein Umweltrating. Sie berechnet jedes Jahr aufs Neue, wie umweltfreundlich Nationalrätinnen und Nationalräte abstimmen. Sie hat damit zum Ziel, die Interessen des Natur- und Umweltschutzes auf politischer Ebene zu stärken.

SOLIDAR SUISSE kämpft für faire Arbeit, demokratische Mitbestimmung und soziale Gerechtigkeit – weltweit – und erstellt in diesem Kontext ihr Solidar-Gemeinderating, letztmals erfolgte dies 2016. 88 Gemeinden waren beteiligt.

IAZI wiederum erstellt primär Ratings für Immo-Standorte, für Portfolios von Renditeliegenschaften, für Betriebsliegenschaften oder Filialnetze im Detailhandel oder von Bankfilialen. Das Vorgehen und ihre Ratingtools haben den Fokus auf den Immobilien und den Geld-Werten. Im Rahmen des IAZI-Gemeinderatings berücksichtigen sie Faktoren wie Shopping, Kultur und Freizeit, die Steuerbelastung und die medizinische Versorgung.

Für die Umweltsterne von Umweltdorf Schweiz haben wir einen konkreteren Ansatz: Wir wollen nicht «die Politik» beurteilen und haben auch nicht den Anspruch, weltweit aktiv zu sein. Uns interessiert natürlich nicht die Rendite, wir adressieren dafür alle Gemeinden der Schweiz, aktuell sind dies 2212. Wir denken von der Basis her und sind daran interessiert, welche Akteure in welchen Bereichen zugunsten einer lebenswerten Umwelt tätig sind.

«Der Kandidat hat 100 Punkte.» Dieser Satz wurde aufgrund einer der wohl populärsten Fernsehshows der 1960er-Jahre zu einem geflügelten Wort, wenn jemand seine Zustimmung zu einer treffenden Aussage gab.

Diese Punktzahl könnte auch das Maximum darstellen, das eine Gemeinde im Rahmen des Gemeinderatings von Umweltdorf Schweiz erreichen kann. Geplant ist, dieses Rating jährlich durchzuführen – oder durchführen zu lassen. Es steckt ja viel noch in den «Kinderschuhen» und ob dann die noch zu gründende Genossenschaft dafür zuständig ist oder ein «Outsourcing» stattfindet, gilt es zu evaluieren. Auch der eigentliche Katalog der Kriterien muss noch erarbeitet werden. Es werden dies aber auf jeden Fall Faktoren sein müssen, die auf Handlungsebene stattfinden und keine rein politischen Massnahmen oder Absichtserklärungen.

Jede einzelne Aktivität für eine lebenswerten Umwelt mit Zukunft ergibt einen einzelnen Punkt; dies der Plan. Es soll keine Gewichtung innerhalb des Massnahmen-Kataloges stattfinden, weil zum Beispiel je nach geografischer Lage der Gemeinde nicht Gleichartiges möglich ist. Qualität vor Quantität, dies ist eine der grundlegenden Ideen.

Der Massnahmen-Katalog soll sich auch von Jahr zu Jahr ändern können, um veränderten Umständen gerecht werden zu können und um innerhalb des Gemeinderatings auf allen Seiten lernfähig zu bleiben.